(FOTO VEREIN PRO IGEL)

19.09.2024

Wie die Greenkeeper Igel schützen können

Man hat den Igel lange als selbstverständlich hingenommen. Greenkeeper können zu seinem Überleben beitragen.

Der Igel ist eine Erfolgsgeschichte der Biodiversität. Er ernährt sich von Schnecken, Raubinsekten und den Larven surrenden Plagegeister. Wo er sich aufhält, ist er Garant für Artenvielfalt. Steht der Erinaceus europaeus auch noch nicht auf der roten Liste der bedrohten Arten in der Schweiz, so ist er doch bereits als gefährdet eingestuft. Das verdankt er der Zersiedelung, der industriellen Nutzung, der baulichen Zerstückelung seines Einzugsgebiets.

Heute kann der Igel fast nur noch in Siedlungsräumen überleben. Doch nun sorgt die Hyperpflege der Grünflächen für eine weitere Verknappung von Lebensraum. Der Igel findet immer weniger Nahrung - er bevorzugt nachtaktive Insekten, die sich aufgrund der Lichtverschmutzung weniger vermehren. Wo Gartenmauern sich erheben und immer mehr Quartiere eingezäunt werden, findet er keinen Durchschlupf mehr.

Korridore schaffen

Der Verein pro Igel, der sich einzig über Gönnerbeiträge finanziert, appelliert daher an die Tierliebe der Greenkeeper. «Die Brachen an den Rändern des Golfgeländes sind ein idealer Lebensraum. Was der Igel dafür benötigt, ist ein Biodiversitätskorridor», erklärt Monika Waelti, Leiterin Geschäftsstelle des Vereins pro Igel. «Mit dem Anlegen von Krautsäumen können für die Igel und deren Nahrung Rückzugsgebiete angelegt werden.»

Krautsäume ist hohe, krautige Vegetation entlang von Strassen, Mauern, Zäunen und Hecken. Sie bilden den Übergang zwischen Gehölzen und Offenland oder sind wichtige ökologische Vernetzungskorridore, indem sie Totholzhaufen, Steinhaufen und unberührte Staudenlandschaften miteinander verbinden. Altholzhaufen sind beliebte Unterschlüpfe, um Nester für die Aufzucht der Jungen und Winterquartiere anzulegen. So entsteht ein insektenreicher Biodiversitätskorridor entstehen, in dem es wieder summt und brummt. Dabei ist darauf zu achten, die für den vorhandenen Boden richtige Samenmischung auszuwählen. Dank geringem Pflegebedarf – einmal jährliche Mahd im Frühling – besitzt der Krautsaum grosse ökologische Wirkung bei vergleichsweise kleinem Aufwand.

Umsichtig mähen

Die Igelstationen beobachten eine Zunahme von Verletzungen durch Rasenmäher und Tellersensen. «Es ist hilfreich, wenn Grünflächen vor dem Mähen mit einem Besenstiel abgesucht werden», plädiert Monika Waelti. Denn der Igel kugelt sich ein, flüchtet nicht vor dem Mäher. Mittlerweile sind Mähroboter erhältlich, deren Sensoren sich auf den Igel einstellen lassen. Eine Einschränkung des Mähens bei Nacht würde zudem die Überlebenschance des Igels erhöhen.

Für weitere Auskünfte: https://www.pro-igel.ch

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