Wenn der Spielbetrieb ruht, sollten die Batterien fachgerecht gelagert werden. Blick in den neuen Aufbewahrungsraum des Golf Club de Lausanne. (FOTO ANDRE BERDOZ)

05.12.2024

Batterien von E-Trolleys sind brandgefährlich

Die korrekte Handhabung der Batterien von Elektro-Trolleys verlängert nicht nur ihre Lebensdauer – sie verhindert auch Brände.

Zeit, das Equipment ins Winterlager zu bringen. Auch der Elektro-Trolley gönnt sich eine Pause. Immerhin hat er den Komfort im Golfsport stark verbessert. Der leistungsstarke Lithium-Akku hat genug Reichweite für lange Golfpartien. Doch während rund die Hälfte aller Schweizer Golferinnen und Golfer sich vom Motor eines E-Trolleys unterstützen lässt, ist wohl nur eine vergleichsweise kleine Anzahl mit der richtigen Handhabung seines Akkus vertraut. Viele lassen die Batterie gleich im Trolley, obwohl das ihre Lebenszeit verkürzt. Der grösste Fehler, den man begehen kann, ist die Batterie im Caddyschrank überwintern zu lassen.

Zwei Brandfälle in Lausanne

Was dann passieren kann, weiss man im Golf Club de Lausanne. Zweimal kam es in der Caddyhalle zu Bränden. Das kann durchaus auch andernorts vorkommen, sind doch die Einstellhallen der Clubs in der Regel ungeheizt. Wenn die Temperatur unter null sinkt, verkürzt das nicht nur die Lebenszeit der Batterie, in kalten Wintern droht zudem der Defekt von Akku oder Ladegerät – und damit die Brandgefahr. Optimal gelagert wird der Lithium-Ionen-Akku bei 10 bis 25 Grad Celsius, in einem gut belüfteten, trockenen Bereich, möglichst ohne Temperaturschwankungen. Im Winter liegt die ideale Aufladung bei 30 bis 50 Prozent.

Der Golf Club de Lausanne hat den Elektroingenieur André Berdoz mit der Problemlösung beauftragt. Als Experte führt er unter anderem Gutachten für Gerichte und Versicherungen durch, wenn es zu Unfällen mit Elektroinstallationen kam. «Die grösste Gefahr der Lithium-Batterie ist, dass sie praktisch nicht gelöscht werden kann, wenn sie einmal in Brand geraten ist. Sie für längere Zeit – sogar Tage – im Wasser zu versenken, ist die einzige Möglichkeit.»

Glücklicherweise kam es in Lausanne nicht zu grösseren Schäden, weil Clubangestellte zufällig in Brand geratene Batterien entdeckten und noch rechtzeitig entfernen konnten. Neben der Brandgefahr ist die Rauchentwicklung toxisch, die entstehenden Gebäudeschäden dadurch beträchtlich.

André Berdoz schlug dem Club vor, einen bestehenden Raum für die Aufbewahrung sicher auszustatten. Gut 800 Batterien werden nun dort fachgerecht gelagert. Sie werden nach jeder Runde vom Personal aus den Trolleys entfernt und geladen. Dieser Raum ist nur für das Golfpersonal zugänglich, verfügt über Feuerschutzwände und ist von der kantonalen Gebäudeversicherung abgenommen. Der Club liess sich die Einrichtung 85’000 Franken kosten. Die entstehenden Stromkosten trägt ebenfalls der Club.

Lebensdauer verlängern

Golftrolleys laufen mit der sogenannten Deep-Cycle-Batterie. Die übliche Lebensdauer einer Bleibatterie beträgt 150 bis 250 Ladezyklen, entspricht also ebenso vielen Runden Golf, während die Lithium-Batterie für 400 bis 1000 Ladezyklen reicht. Dies hängt allerdings von den Lagerungsbedingungen und der richtigen Wartung ab. Und hat die Batterie das Ende ihres Lebenszyklus erreicht sammelt der Club – idealerweise, wie dies in Lausanne der Fall ist – solche Batterien und lässt sie fachgerecht entsorgen (keinesfalls ins Feuer werfen!).

Unsere Tipps

  • Batterie und Charger über den Winter nach Hause nehmen.
  • Das Gerät säubern und mit silikonfreiem Fett pflegen.
  • Steckverbindungen einfetten.
  • Geschwindigkeitsregler prüfen: Lässt sich das Tempo nicht stufenlos regulieren, weist das auf einen Defekt des Potenziometers hin.
  • Die Verwendung von nicht kompatiblen Ladegeräten kann zu Schäden führen.

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