
Golf Club Arosa
20.01.2025
Arosa hat eine spezielle «Kuh-Regel»
Im Jahr 2025 stellen wir monatlich ein GEO-Highlight einer Schweizer Golfanlage in den Vordergrund. Wir beginnen die Serie in Arosa.
Der Golf Club Arosa ist einer der höchstgelegenen 18-Loch Golfplätze Europas. Das macht ihn auch zu einem Futterlieferanten für Schweizer Milchkühe. Der Bünder Club nutzt seine einzigartige Alpenflora für eine langjährige, fruchtbare Zusammenarbeit mit der Alp Maran, die seit vielen Jahren Bestand hat. 1950 Meter über Meer ist die ideale Höhe, um die Futtergrundlage der Nutztiere im Alpsommer zu erweitern.
Dazu sagt Manager Livio Padrun: «Bei uns wird das Golfspiel von einem Kuhglockenkonzert begleitet. Vor allem für ausländische Gäste ist dieser Anblick neu. Touristen aus aller Welt halten diese typisch schweizerischen Motive mit ihren Handys fest.»
Seit mehreren Jahren ist es derselbe Älpler, der seine Tiere vom Tal hinauf zum Golfplatz treibt. Dreimal pro Woche führt er die Milchkühe abends auf die saftigen Alpweiden links und rechts der Fairways. Wobei die Kühe das Durchgangsrecht in Anspruch nehmen dürfen. Die Greenkeeper zäunen alle Abschläge und Fairways mit einem ausgeklügelten System ein. Diese Vorbereitungen sind sehr zeitaufwendig aber auch notwendig, denn die Kühe haben auf den Heuwiesen das Sagen.
Die Bürgergemeinde Chur sorgt für die Düngung der Wiese und das Wachstum der wertvollen Alpenkräuter, die dann von den Kühen, manchmal auch von Schafen, abgeweidet werden. Bis Ende September können die Tiere daran kauen. Das Mähen der Wiesen entfällt somit, und durch das Abtragen des Schnittgutes wird eine Überdüngung der Blumenwiesen verhindert und gleichzeitig die Artenvielfalt gefördert. Die Rückmeldungen der Spielerinnen und Spieler sind durchweg positiv. «Viele finden es sehr entspannend, beim Golfspielen den Kühen zuzusehen».
Auch das Heu, das beim Mähen der Naturwiesen anfällt, wird von den Bauern genutzt. Alles in allem eine harmonische und bargeldlose Win-Win-Situation. So kommt der Club seiner Verpflichtung nach, das Wachstum der Wiesen zu unterstützen.
«Landet ein Ball im Rough in der Hinterlassenschaft einer Kuh, haben wir in Arosa dafür eine besondere Regel», sagt Livio Padrun. «Die Spielerin oder der Spieler darf den Ball straflos aus dem Kuhfladen entfernen, bevor sie oder er wieder abschlägt!»
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