Morgane Métraux / GETTY IMAGES

16.11.2022

Morgane Métraux: «Ehrlich gesagt bin ich stolz!»

Die Lausannerin spricht über ihren Erfolg bei der Pelican Women's Championship, wo sie sich in letzter Minute mit dem besten Ergebnis ihrer Karriere die LPGA-Karte für 2023 gesichert hat.

2022-11-16

Morgane Métraux, vor drei Tagen feierten Sie einen Riesenerfolg  bei der Pelican Women's Championship. Wie ordnen Sie dieses Ergebnis ein?

Ehrlich gesagt, ich bin stolz! Nach meinem letzten Turnier Anfang Oktober in Kalifornien war ich sehr enttäuscht. Ich wollte mir dort mein Spielrecht für 2023 sichern, damit ich beim letzten Turnier der Saison nicht alles auf eine Karte setzen muss. Leider habe ich schlecht gespielt und den Cut verpasst. Ich war natürlich enttäuscht, aber nahm während ein paar Tagen eine mentale Auszeit, besprach mich erneut mit meinem Coach und arbeitete hart für die Pelican Championship, sowohl was die Fitness als auch das Golfspiel betrifft. Schlussendlich hat sich das ausgezahlt. Für solche Leistungen trainieren wir das ganze Jahr.

Eine LPGA-Karte auf diese Weise - mit einem vierten Rang zu behalten, obwohl man mit dem Rücken zur Wand steht, braucht viel mentale Stärke, nicht wahr?

Es ist nicht das erste Mal, dass ich so gut abgeschnitten habe, obwohl ich mit dem Rücken zur Wand stand. Das war schon letztes Jahr auf der Symetra Tour der Fall, als ich beim letzten Turnier meine LPGA-Karte ergattert habe. Diese positive Erfahrung in einem ähnlich stressigen Umfeld hat mir bei der Pelican Championship auf jeden Fall geholfen. Was den mentalen Aspekt betrifft, so halte ich mich für eine charakterstarke Frau und bin deshalb nicht unbedingt überrascht. Trotzdem möchte ich vermeiden, an jedem Saisonende mit einem solchen Szenario konfrontiert zu sein...

In dieser Situation haben Sie das beste Score der letzten Runde (-6) erzielt. Hat Ihnen diese Tatsache etwas bewiesen?

Insgesamt habe ich das beste Ergebnis meiner LPGA-Karriere erzielt, und zwar trotz einer mittelmässigen zweiten Runde. Ich wurde dennoch Vierte. Das hat natürlich mein Selbstvertrauen für die nächste Saison erheblich gestärkt.

Welche Bilanz ziehen Sie aus der Saison 2022?

Es war meine beste Saison. Ich habe zwei Top 10-Platzierungen auf der LPGA Tour erreicht, meine Karte behalten und ein Turnier auf der European Tour gewonnen (Anm. d. Red.: Anfang Juni in Italien). Natürlich gab es Höhen und Tiefen, aber ich will aus meinen Fehlern lernen. Zudem war es meine erste Saison auf der amerikanischen Tour. Ich habe diese neue Realität, die Plätze und die Spielerinnen kennengelernt. Im nächsten Jahr wird es weniger Neues geben.

Wie sieht Ihr Programm in den kommenden Wochen aus?

Ich werde noch ein letztes Turnier spielen, bevor ich eine Pause einschalte. Dank meinem Sieg an der Italian Open habe ich mich für das Final der European Tour nächste Woche in Spanien qualifiziert. Ich muss zugeben, dass der Druck ein wenig nachgelassen hat, seit ich meine LPGA-Karte 2023 auf sicher habe. Ich werde am LET Final vor allem versuchen, das Spiel zu geniessen und Spass zu haben.

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