Kim Métraux

30.10.2021

Kim Métraux sammelt in Dubai weitere Punkte

Die Lausannerin Kim Métraux absolvierte in den letzten Tagen ein Mammutprogramm: Von der Stage 2 der LPGA-Q-School in Florida flog sie direkt zur Dubai Moonlight Classic. Im Wüstensand und unter Flutlicht musste die 26-Jährige hart kämpfen, nimmt aber doch ein paar Punkte für die Jahresrangliste und wichtige Erfahrungen mit.

2021-10-30

Die mit 260'000 Euro dotierte Dubai Moonlight Classic, die vom 27. bis 29. Oktober auf dem 5734 Meter langen Faldo Course des Emirates Golf Club gespielt wurde, ist das wohl aussergewöhnlichste Turnier der LET-Saison. Gespielt wurde nämlich nur bedingt bei Tageslicht – die Turnierrunden starteten um 16 Uhr Ortszeit, dann, wenn die Dämmerung einsetzt und rasch in nächtliche Dunkelheit übergeht. Möglich war dies, weil der Parcours komplett mit LED-Lichtern ausgestattet ist und die Spielbahnen taghell erleuchtet werden können. Wie bei Sonnenlicht spielt es sich trotzdem nicht, sagt die einzige Schweizerin im 56-köpfigen Teilnehmerfeld, Kim Métraux.

Jetlag und Dunkelheit
Die 26-Jährige Lausannerin war aus den USA in die Emirate angereist. Bis zum vergangenen Sonntagabend hatte sie in Florida bei der Stage 2 der LPGA-Q-School erfolgreich im Einsatz gestanden. Es folgte ein 14-Stunden-Flug nach Dubai, wo Kim Métraux am Dienstagabend um 9 Uhr Ortszeit gelandet ist. Acht Stunden Zeitverschiebung inklusive. Am Tag nach dem langen Flug ging es für die Schweizerin gleich mit der ersten Turnierrunde los – ohne Proberunde. «Das war ziemlich hart für mich – auch deshalb, weil bei der Dubai Moonlight Classic sehr spezielle Bedingungen herrschen, angefangen vom Gras, das ziemlich anders ist als das Bermuda-Gras in Florida letzte Woche, bis eben zur Tatsache, dass unter nächtlichem Himmel im Flutlicht gespielt wird», sagt Kim Métraux rückblickend. In der ersten Runde schlug sie sich dennoch «ganz okay», konnte mit drei Birdies auf der 73er-Karte einen auch scoremässig soliden Start ins Turnier verbuchen.
«Aber nach dieser Auftaktrunde spürte ich, wie sich im ganzen Körper Müdigkeit ausbreitete. Die vielen Reisen der letzten Wochen, die mich immer wieder in andere Zeitzonen geführt haben, forderten ihren Tribut», erklärt die 26-Jährige. Kam dazu, dass sie wegen des Jetlags in den ersten Tagen in Dubai trotz allem nicht schlafen konnte. Unter diesen Voraussetzungen in der Dunkelheit bzw. unter Flutlicht zu spielen, sei eine zusätzliche Herausforderung gewesen, welche sie überraschend stark gefordert habe, sagt Kim Métraux. «Unter Flutlicht zu spielen, ist sehr speziell. Die optische Wahrnehmung der Spielbahnen ist ganz anders als bei Tageslicht, auch wegen der Schatten», sagt sie. «Schwierig fand ich unter diesen Umständen vor allem das Lesen der Grüns.» Dass sie in Runde 2 und 3 jeweils 79 Schläge benötigte, schiebt die Lausannerin nicht auf das Flutlicht: «Mir fehlte die Zeit zur Vorbereitung. Ich hätte gerne ein paar Tage zwischen der Q-School in Florida und diesem Turnier gehabt – auch, weil die Dubai Moonlight Classic ein grossartiges und sehr gut organisiertes Turnier ist.» Nächtliches Golfen unter Flutlicht ist für Kim Métraux «eine gute Erfahrung, die viel Spass macht – aber einmal im Jahr reicht», sagt sie lachend.

Spiel besser als der Score
Es war eine anstrengende Woche für die Lausannerin, die mit Rang 54 bei der Dubai Moonlight Classic immerhin ein paar Punkte für die Order of Merit sammeln konnte. «Das ist doch positiv – und auch der Fakt, dass ich deutlich besser gespielt habe, als es die Scorekarten vermuten lassen.» Denn «die Hälfte der über-Par-Schläge sind auf zwei Löchern passiert» – das Quadruplebogey auf Loch 4 am Donnerstag und das Tripblebogey auf Bahn 7 am Freitag wogen schwer. Doch Kim Métraux’ Zuversicht für die restlichen Turniere der Saison konnten diese beiden Patzer nicht beschädigen.
Die 26-Jährige geniesst nun ein paar freie Tage zur Erholung und reist Anfang Woche weiter nach Saudiarabien, wo ab dem 4. November zwei weitere LET-Turniere auf dem Programm stehen. Ohne Jetlag, dafür mit Proberunden wird Kim Métraux dort ihre gewohnte Leistung mit Sicherheit wieder abrufen können.

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