01.07.2021

Tokio 2020: Valenzuela zum zweiten Mal qualifiziert

Nun ist es offiziell: Albane Valenzuela spielt für die Schweiz an den Olympischen Spielen in Tokio. Morgane Métraux verzichtet «schweren Herzens» auf die Reise nach Japan.

2021-07-01

«Ich bin so stolz und aufgeregt, die Schweiz diesen August bei den Olympischen Spielen erneut zu vertreten. Die Spiele 2016 in Rio waren der Höhepunkt meiner Amateurkarriere und ich kann es kaum erwarten, jetzt als Profi zurückzukehren», sagt Albane Valenzuela. Die 23-jährige Genferin, welche sich mit starken Leistungen auf der besten Frauentour der Welt mittlerweile auf Platz 163 im Rolex Ranking spielte, qualifizierte sich als 43. von insgesamt 60 Spielerinnen für das Olympia Turnier Anfang August.

Valenzuela kam die Verschiebung um ein Jahr gelegen. Sie konnte sich in den vergangenen 12 Monaten um mehr als 200 Plätze in der Weltrangliste verbessern. Ihr bisher wertvollstes Resultat der jungen Karriere war der 5. Rang bei der LPGA Drive on Championship Anfang März. «Ich freue mich enorm, erneut in den Schweizer Farben zu spielen. Natürlich möchte ich um eine Medaille kämpfen, aber ich muss das Turnier wie jeden anderen Event angehen und einfach mein Bestes geben», erläutert die 23-Jährige.

Rückschläge überwunden

Vergangenen Herbst waren Valenzuelas Chancen auf Olympia-Medaillen deutlich kleiner. Eine Nervenverletzung wurde immer schlimmer. «Ich hatte vom Nacken bis zu den Fingern fast kein Gefühl mehr», beschrieb sie ihre Symptome. Im Oktober musste sie die Saison 2020 frühzeitig abbrechen. Danach brachte ein entzündeter Blinddarm sie ins Spital, zudem erkrankte sie an Covid-19.

«Ich verbrachte in den letzten fünf Monaten sehr viel Zeit im Bett», sagte sie nach dem erfolgreichen Comeback Anfang März. «Nach so vielen MRI-Untersuchungen und anderen Tests bin ich einfach froh, wieder einen Golfball schlagen zu können», fügte sie lachend an. Mittlerweile fühlt sich Valenzuela wieder «völlig fit» und bereit für die lange Saison auf der LPGA. Den einzigen Auftritt in der Nähe der Schweiz bestreitet sie Ende Juli direkt vor dem Abflug nach Tokio. Die Amundi Evian Championship ist quasi ein «Heimspiel» für die Genferin. Die Ausgabe 2020 fiel wegen Corona aus. Dieses Jahr sind auf der französischen Seite des Genfersees eine beschränkte Zahl von Zuschauern zugelassen. Beim olympischen Turnier im Kasumigaseki Country Club schreibt man offiziell immer noch von einer Kapazität von 25 000 Leuten. Aus den bekannten Gründen dürfte auch dies anders werden.

Morgane Métraux «verschiebt» den Traum

Unter anderem dank ihrem ersten Sieg auf der amerikanischen Symetra-Tour schaffte es auch Morgane Métraux ins kleine Olympia-Feld. Die Lausannerin fühlt sich «geehrt», sich für die Schweiz qualifiziert zu haben. «Nach langem Abwägen musste ich mich schweren Herzens entscheiden, den Olympia Traum noch drei Jahre zu verschieben», sagt Métraux zum Verzicht auf Tokio 2020. Bekanntlich finden die nächsten Spiele dann 2024 in Paris statt.
Sie wolle sich diese Saison auf den Aufstieg auf die LPGA konzentrieren, begründet sie den Entscheid. Nach 10 von 20 Turnieren auf der Symetra-Tour liegt Métraux auf dem vierten Platz in der Jahreswertung. Die besten 10 Ende Jahr qualifizieren sich für die beste Frauenliga der Welt. «Das ist mein grosses Ziel. Mit Olympia müsste ich wichtige Turniere auf der Symetra-Tour auslassen. Das könnte den Aufstieg gefährden», erläutert die 24-Jährige das Dilemma.
Einen anderen «Kindheits-Traum» erfüllt sich die Westschweizerin schon Ende Juli. Dank dem Sieg auf der Symetra Tour qualifizierte sich Morgane Métraux erstmals für die Evian Championship. «Ich bin direkt am See aufgewachsen. Evian war der erste Event, zu dem ich gegangen bin, es war das Grösste für mich als kleines Mädchen. Ich habe immer davon geträumt, dort zu spielen, und zu wissen, dass ich tatsächlich dabei sein werde, ist unglaublich», sagte sie nach ihrer ersten Qualifikation für ein Major.
So werden Ende Juli erstmals zwei Schweizerinnen beim einzigen Major auf dem europäischen Festland zu beobachten sein. Das ist die eindeutig beste Chance die besten Proetten der Welt aus der Nähe zu sehen.

 

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