Morgane Métraux

23.07.2021

Métraux und Valenzuela in Evian knapp am Cut vorbei

Trotz überzeugender Leistungen am zweiten Tag schafften es Morgane Métraux und Albane Valenzuela bei ihrem «Heimmajor» in Evian knapp nicht ins Wochenende. Beide Schweizerinnen hinterliessen am Freitag mit sechs bzw. sieben Birdies einen starken Eindruck.

2021-07-23

5970 Meter lang, hügelig und sehr eng ist der Par-71-Parcours in Evian, auf dem diese Woche die mit 4,5 Millionen Dollar dotierte Amundi Evian Championship gespielt wird. Erstmals mit zwei Schweizerinnen im Feld, die sich beide über ihre bisherigen Leistungen für dieses Majorturnier qualifiziert hatten. Für die Lausannerin Morgane Métraux und die in Genf aufgewachsene Albane Valenzuela ist das Turnier in Evian sozusagen ein «Heimmajor». Dies bewies auch die Publikumskulisse an den ersten beiden Tagen. Obwohl nur eine begrenzte Anzahl an Zuschauern – und unter Einhaltung strikter Covid-Vorschriften – zugelassen ist, wurden sowohl Métraux wie auch Valenzuela am Donnerstagnachmittag und Freitagmorgen von vielen aus der Schweiz angereisten Fans über den Platz begleitet. In Runde zwei zeigten beide Schweizerinnen überzeugende Leistungen: Valenzuela spielte mit 68 Schlägen eine Unter-Par-Runde, Métraux unterschrieb eine 71er-Karte mit sechs Birdies, doch für den Cut bei diesem Major reichte es für beide nicht ganz.

Métraux: Schlechte Drives kosteten Schläge
«Die Teeshots haben mich diese Woche definitiv einige Schläge und wohl auch den Cut gekostet», erklärt Morgane Métraux nach Beedingung ihrer zweiten Runde. Bereits am Donnerstag hatte sie mit ihren Drives gehadert, war nach dem Abschlag zu oft nicht am Fairway gelegen. Ein Besuch auf der Driving Range brachte vermeintlich Besserung, doch auch in Runde 2 lief es nicht ganz nach Wunsch. «Der Platz hier ist sehr eng, die Drivezonen sind deutlich schmaler als ich es von den Turnieren in den USA gewohnt bin», sagt Métraux, ohne dies als Ausrede anführen zu wollen. «Mein kurzes Spiel und das Putting waren gut. Sechs Birdies heute sind definitiv eine gute Anzahl – und dass ich das Turnier wohl mit einem Birdie abgeschlossen habe, ist auch nicht schlecht.» Am Freitag hatte die 24-Jährige auf der 18, einem Par 5, den Ball einen knappen Meter neben die Fahne geschlagen und von der Tribüne Applaus geerntet. «Es hat sehr viel Spass gemacht, hier in Evian zu spielen. Auch, weil so viele Freunde und Bekannte hergekommen sind, um mich zu unterstützen. Das hat mich zusätzlich motiviert.» Evian 2021 sei definitiv eine gute erste Erfahrung gewesen – Morgane Métraux freut sich auf weitere Auftritte bei Majorturnieren, vor allem bei jenem am Genfersee. Mit einem Gesamtscore von 144 Schlägen (73/71; 2 über Par) verpasst sie den Cut um gerade mal einen Schlag.

68er-Runde von Valenzuela am Freitag
Albane Valenzuela erwischte bei ihrem sechsten Antreten in Evian einen denkbar schlechten Start. Am Donnerstag schien gar nichts zusammenzupassen, die Genferin tat sich vom Abschlag ebenfalls schwer und musste für verpasste Fairways oftmals einen hohen Preis zahlen. Auch beim Putten lief es nicht rund – acht Lipouts zählte die Genferin in der Startrunde. «Ich habe gestern einfach einen schlechten Tag erwischt», sagt sie am Freitag nach der Runde. Der Parcours von Evian sei «tough», die Grüns extrem schwierig. «Ein Up-an-Down zu spielen, ist hier fast nicht möglich», sagt die Genferin. Am Freitag zeigte die 23-Jährige eine beeindruckende Reaktion auf die verpatzte Startrunde: Auf Abschlag zehn gestartet, spielte sie am zweiten Loch gleich das erste Birdie. Auf den Bahnen 13 bis 15 folgten drei weitere Birdies in Serie, ein unglücklicher 3-Putt an der 16 stoppte diesen Lauf. Aber nur kurzzeitig: Auf Bahn 17 spielte Valenzuela ihr fünftes Birdie an diesem Morgen und lag nach den Back Nine vier unter für den Tag. Die zweite Hälfte des Vormittags verlief nicht mehr ganz so reibungslos, die Genferin konnte aber immerhin noch Birdie Nummer 6 (auf Loch 2) und Birdie Nummer 7 (auf Bahn 9) spielen und den Tag somit ebenfalls mit einem Birdie beenden. Eine starke 68er-Karte brachte Valenzula im Klassement deutlich nach vorn; mit einem Gesamtscore von 146 Schlägen (77/68; 3 über Par) verpasst sie den Cut dennoch um zwei Schläge. «Die hätte ich mir ersparen können, wären auf den Schlusslöchern am Freitag nicht noch drei Putts ausgelippt.»

Beide Spielerinnen nehmen aus Evian viel Positives mit in die nächsten Turniere. Albane Valenzuela fliegt am kommenden Donnerstag gemeinsam mit ihrem Bruder und Caddie Alexis Valenzuela nach Tokio; dort vertritt sie zusammen mit Kim Métraux die Schweiz bei den Olympischen Spielen. «Ich versuche die Birdies mit nach Japan zu nehmen und die Bogeys hier in Evian zu lassen», sagt Valenzuela bei der Abreise nach Genf augenzwinkernd. Morgane Métraux dagegen fliegt zurück in die USA, wo gleichzeitig mit dem olympischen Golfturnier ein weiteres Event der Symetra Tour stattfindet. Die 24-Jährige will ihre Chance nutzen, über die Order of Merit der Symetra Tour die LPGA-Tourkarte für 2022 zu erlangen.

Weitere News dieser Kategorie