Joel Girrbach

25.07.2021

Joel Girrbach in Turin auf Rang 14

Cut souverän gemeistert, am Wochenende aber leicht zurückgebunden – so lautet die Bilanz von Joel Girrbach, Jeremy Freiburghaus und Benjamin Rusch bei der Italian Challenge im Margara Golf Club. Girrbach kämpfte sich am Sonntag mit nahezu perfekten Back Nine noch auf Rang 14 vor.

2021-07-25

Am Montag hatte Joel Girrbach seinen 28. Geburtstag gefeiert – und sich wohl nichts mehr gewünscht, als dass er auf dem Golfplatz zu alter Stärke zurückfinden möge. Die vorausgegangenen Wochen hatte der Thurgauer mit zu wenig präzisen Schlägen gehadert, aber keine Lösung gefunden. Im Piemont hat’s nun endlich geklappt. Mit zwei soliden Runden von jeweils 68 Schlägen (-3) hatte sich der Thurgauer zur Turnierhalbzeit in den Top Ten eingereiht und ging somit zuversichtlich ins Wochenende. Am «Moving Day» allerdings hatte er mit böigem Wind zu kämpfen, fand nicht wirklich zu seinem Spiel und es ging für Girrbach in der Rangliste in die falsche Richtung: «Meine schlechten Schläge wurden am Samstag brutal bestraft.» Auch die Finalrunde startete alles andere als optimal für den 28-Jährigen: Ein strategischer Fehler vom Tee brachte ihn auf Bahn zwei arg in Bedrängnis, es resultierte ein Triplebogey. «Danach habe ich aber ein paar gute Putts gemacht und auch längere Putts gelocht, was sowohl für den Score wie auch für mein Selbstvertrauen wichtig war», erklärt Girrbach am Sonntagabend. Auf den Back Nine blieb er in der Finalrunde fehlerfrei, benötigte lediglich 32 Schläge (4 unter Par) und unterschrieb am Ende eine 69er-Karte, was ihn auf Rang 14 vorrücken liess. «Ich bin froh, dass ich so zurückkommen und bei diesem grossen Turnier ein paar Plätze gutmachen konnte. Das motiviert für die nächsten Turniere», so Girrbach. Mit seinem Finish sei er wirklich «happy».

Pech und zu ungenaue Wedges
Jeremy Freiburghaus war nach zwei Runden auf Zwischenrang 16 gelegen und nach den ersten beiden Runden ebenfalls zuversichtlich gewesen: «Mein Spiel vom Tee war diese Woche deutlich besser als letzte.» Fürs Wochenende wünschte er sich einen «heissen Putter», den er am Samstag wohl auch im Bag hatte – drei Birdies und ein Eagle auf der Scorekarte sprechen dafür. In der Schlussrunde musste der Bündner aber die Launen des Schicksals akzeptieren: «Auf Loch zwei mache ich einen perfekten Schlag, der Ball landet hinter der Fahne auf dem Vorgreen und springt ins Wasser.» Auf Bahn acht verlor er einen Ball; beide «Vorfälle» endeten mit Doppelbogey. «Ich habe diese aber gleich mit Birdies kontern und den Schaden somit im Rahmen halten können.» Warum es am Ende nur für eine 72er-Karte und Rang 25 reichte? «Meine Wedges waren zu ungenau», sagt der 25-Jährige.

Frustrierender Geburtstag
Gar von einem «frustrierenden Sonntag» berichtet Girrbachs Clubkollege Benjamin Rusch. Er hatte sich mit soliden Runden an den ersten beiden Tagen fürs Wochenende qualifiziert und Samstag mit einer 69er-Karte (2 unter Par) in der Rangliste einen Sprung nach vorne gemacht. Bogeyfreie Front Nine mit drei unter Par sowie drei Birdies auf den drei letzten Löchern des Tages waren Highlights der dritten Runde. Am Sonntag – seinem 32. Geburtstag – aber verlor Rusch auf der ersten Bahn einen Ball in den Bäumen rechts des Fairways und musste ein Doppelbogey notieren. «Ich habe nicht schlecht gespielt, mir viele Birdiechancen erarbeitet, aber heute wollte einfach kein Putt fallen», erklärt ein hörbar enttäuschter Benjamin Rusch am Sonntagabend. Gefühlsmässig sei sein Spiel in Italien deutlich besser gewesen, als es der 44. Schlussrang vermuten lasse. «Ich spiele derzeit nicht schlecht und weiss, dass nur wenig fehlt, um ganz vorne mitspielen zu können.» Es ist ihm zu wünschen, dass er im neuen Lebensjahr auf die Erfolgsstrasse zurückkehrt.

Eggenberger, De Sousa und Ameil-Planchin scheitern am Cut
Die mit 300‘000 Euro dotierte Italian Challenge im Margara Golf Club in Fubine (Piemont) zählt zu den grösseren Turnieren der Challenge Tour. Der Par-71-Parcours ist mit 6349 Metern für die Tourprofessionals nicht sonderlich lang, aber von zahlreichen Bäumen gesäumt; die stark ondulierten Grüns stellten eine weitere Herausforderung dar.
Neben Girrbach, Freiburghaus und Rusch waren drei weitere Schweizer am Start. Swiss Golf Team-Mitglied Mathias Eggenberger, Raphaël de Sousa und Arthur Ameil-Planchin scheiterten nach zwei Runden am Cut (-1).

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