Marco Iten. Bild golfsupport.nl/Stefan Heigl

09.08.2021

Pro Golf Tour: Iten auf Rang 7, Neo-Pro Foley im Preisgeld

Marco Iten wird bei der Wolf Open in Bayern Siebter und ist angesichts der schwierigen Umstände mit dieser Klassierung nicht unzufrieden. Neo-Profi Robert Foley freut sich als 33. über seinen ersten Preisgeldcheck.

2021-08-09

Heftige Regenfälle und Sturm am Samstagnachmittag drückten der mit 30'000 Euro dotierten Wolf Open im Golf Club Holledau, zwischen Ingolstadt und München gelegen, den Stempel auf. Das zur Pro Golf Tour zählende Turnier musste am ersten Tag längere Zeit unterbrochen werden, die Startrunde konnte erst am Sonntagmorgen zu Ende gespielt werden. Nahezu alle Schweizer im Teilnehmerfeld waren von diesem Unterbruch betroffen; Marco Iten beispielsweise konnte am ersten Tag nur zehn Löcher spielen. Aufgrund der 156 Spieler im Feld und der unsicheren Wetterprognose für den Sonntag, stellten die Veranstalter die Startreihenfolge für die zweite Runde auf den Kopf. Um Zeit zu gewinnen, wurde diese bereits gestartet, während mehrere Spieler ihre erste Runde beendeten. «Für mich wurde es ein extrem langer und intensiver Sonntag», erklärt Iten. Sein Wecker habe um 5 Uhr geklingelt, um 8 Uhr stand er auf dem Platz und spielte die letzten acht Löcher von Runde 1, danach musste er im Clubhaus warten, bis er nachmittags um drei Uhr zu Runde 2 starten konnte: «Dieser zeitliche Rhythmus und die Tatsache, von morgens um acht bis abends um halb neun die fürs Golfspiel erforderlich Konzentration aufbringen zu müssen, waren die grösste Herausforderung dieses Turniers.»

Langes Spiel passte
Auch der Montag begann früh, die Finalrunde startete um 8 Uhr. Marco Iten hatte sich mit einer bogeyfreien 67 (3 unter Par) und einer 69 in Runde 2 für diese Finalrunde klassiert. Zwei frühe Birdies auf den Bahnen 3 und 4 sowie zwei weitere Schlaggewinne auf der 7 und 8 brachten den Zürcher am Schlusstag auf den Front Nine in eine gute Position, um im Leaderboard ganz nach oben zu klettern. Ein Fehler auf der 11 kostete den 31-Jährigen dann aber zwei Schläge. «Charakteristisch für diesen Platz – viele Bäume und Out of Bounds bestrafen ungenaue Schläge sehr hart», so Iten. Mit einem Birdie auf der 12 konnte er den Schaden in Grenzen halten. «Dieses Birdie war wichtig, um Spiel und Score sofort wieder in die richtige Richtung zu bringen.» Mit einem sechsten Birdie in der Schlussrunde verbesserte er seinen Score weiter. Dass er das Turnier mit einem Bogey abschloss, sei lästig, aber verkraftbar: «Die 18 war diese Woche das mit Abstand schwierigste Loch; es brauchte zwei gute Schläge, um das Grün zu erreichen.» Normalerweise spielt sich das Schlussloch im GC Holledau als Par 5, für die Pro Golf Tour wurde es zu einem Par 4 herabgestuft.
«Mein langes Spiel war gut, ich habe in allen drei Runden wenig Fehler gemacht, aber leider weniger Putts gelocht, als ich mir gewünscht hätte. Auf den Grüns fehlte mir definitiv die Effizienz», so Iten. «Unter den erschwerten Bedingungen bin ich mit der Top-10-Klassierung dennoch zufrieden.» Mit einem Gesamtscore von 204 Schlägen (6 unter Par) belegt Iten Rang 7. Drei Schläge weniger und er wäre im Play-Off um den Turniersieg gestanden.

Foleys erstes Turnier als Pro
Zufrieden äusserte sich nach Turnierende auch Robert Foley. Der 24-Jährige aus Lausanne hatte vor knapp drei Wochen in St. Pölten (Niederösterreich) den ersten Turniersieg bei den Professionals gefeiert. Damals noch als Amateur. Im Anschluss gönnte er sich zwei Wochen Ferien, seine Saison hatte nämlich bereits zum Jahreswechsel mit Turnieren in Südafrika begonnen. «In diesen zwei Wochen hat sich viel getan, unter anderem bin ich zu den Professionals gewechselt», erzählt Robert Foley freudestrahlend. Obwohl er als Saisonsieger nach Bayern gereist war, hatte der Romand die Erwartungen für sein erstes Turnier als Profi bewusst tief gehalten – zu schnell würden sich die Dinge in diesem Sport ändern. Seine erste Turnierrunde als Professional absolvierte er in 71 Schlägen und zollte dabei dem schwierigen Schlussloch Tribut. Die zweite Runde absolvierte der Lausanner in Par. «Ich bin froh, dass ich es mit einem Birdie am drittletzten Loch noch in die Finalrunde geschafft habe», sagt Foley.
Auch am Montag unterschrieb er eine weitere 70er-Karte, auf welcher der Eagle auf Loch 7 heraussticht. Mit einem Total von 211 Schlägen (1 über Par) ergab dies den 33. Schlussrang. «Ich freue mich über meinen ersten Preisgeldcheck», sagt Foley. Es gebe sehr viel Positives, das er aus diesem Turnier in die nächsten Wochen mitnehmen wolle. Nun beginne der Ernst des Lebens als Tour Professional und da sei auch noch einiges zu tun: «Mein kurzes Spiel war diese Woche nicht so gut wie gewohnt. Ich werde daran arbeiten und das wieder in den Griff bekommen.»

Weitere Schweizer scheitern am Cut
Mit Alain Jeanrenaud (74/68), Luca Galliano (74/70), Zeno Felder (74/70) und Neal Woernhard (75/72) waren vier Schweizer in Bayern am Start, scheiterten aber am Cut von 1 über Par. Gallianos Ausscheiden ist rasch erklärt: «Zwei schlechte Drives in zwei Tagen – beide kosteten mich zu viele Schläge», sagt der Tessiner. In Runde 1 verzog Galliano auf Bahn 10 seinen Drive nach rechts in die Bäume, der Ball wurde nicht gefunden. In Runde zwei landete sein Drive auf der 7 weniger als fünf Zentimeter ausserhalb der weissen Linie im Out of Bounds. «Ich habe leider ein paar kurze Putts verpasst, ansonsten aber gut gespielt», sagt der 25-Jährige, der ebenfalls zu den «Opfern» des Regenunterbruchs zählte. Gute Nachrichten, die zuversichtlich stimmen, gibt’s vom Tessiner aber dennoch: Das verletzte Handgelenk, das ihn seit dem Challenge Tour Event Mitte Juli in Adamstal (Niederösterreich) stark behindert hatte, ist wieder gesund!

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