29.08.2021

Omega European Masters: Rasmus Højgaard stürmt zum dritten Sieg

Mit einer fehlerfreien 63-er Runde stürmt der 20-jährige Rasmus Højgaard an allen Stars vorbei und holt sich den dritten Titel auf der European Tour. Bernd Wiesberger bot zuvor das «gewohnte» Drama.

2021-08-29

Genau 20 Spieler lagen vor der Schlussrunde im Wallis innerhalb von vier Schlägen hinter den beiden Führenden Sean Crocker und Renato Paratore. Wie schon an den drei Tagen davor hielten sich die Zwischenleader nicht mehr lange an der Spitze des Leaderboardes.

Lange Zeit profitierte der Engländer Ross McGowan von den Schwächen des Duos, er setzte sich zeitweise bei 12 unter Par mit zwei Schlägen alleine an die Spitze. Der 39-Jährige konnte das Tempo aber nicht halten, vergab mehrere Chancen und musste sich schliesslich mit dem geteilten siebten Platz begnügen.

Der Österreicher Bernd Wiesberger sah auf dem Abschlag Nummer 18 wie der sichere Sieger aus. Unter anderem mit einem Eagle auf Loch 14 hatte er sich auf 14 unter Par gespielt, so gut wie noch niemand im Feld. Trotz einem Patzer auf dem nächsten Par 5 blieb Wiesberger dank einem starken Birdie auf dem schweren Loch 16 immer noch allein in Führung. Auf dem Schlussloch leistete er sich einen kapitalen Fehlschlag vom Bunker ins Wasser, mit dem ersten Doppelbogey des Turniers verspielte er ein mögliches Playoff.

Bekanntlich wurden die letzten vier Events im Wallis alle erst in der Verlängerung entschieden, diesmal stand der Sieger schon frühzeitig fest. Der Däne Rasmus Højgaard war im sechstletzten Flight in den Final gestartet. Nach dem ersten Abschlag ins Unterholz hatte noch wenig auf eine bogeyfreie 63-er Runde hingedeutet, doch der zweifache Sieger auf der European Tour begann gleich mit einem Birdie, später folgten vier weitere Schlaggewinne und sein erster Eagle auf Loch 14.

An den ersten drei Tagen musste sich der Neuling in Crans jeweils zwei Bogeys notieren. Im Final blieb er fehlerfrei, spielte gleich sieben Schläge besser als am Vortag und rollte so das Feld von hinten auf. Die 13 unter Par bringen dem jungen Dänen übrigens 315 000 Euro Preisgeld ein.

Dem Schweden Henrik Stenson gelang ebenfalls eine bogeyfreie Finalrunde mit sieben Birdies und elf Par. Klar springt damit der Superstar noch weit nach vorn, allerdings blieb er an zwei von vier Tagen knapp über Par, so dass er sich auf dem dritten Platz des Leaderboards findet.

Kleu und de Sousa im Final

Zum ersten Mal seit 2013 konnten sich zwei Schweizer für den Cut beim Omega European Masters qualifizieren. Der Zürcher Amateur Ronan Kleu lag bei Halbzeit zwei unter Par, in den beiden Finalrunden notierte er Tagesergebnisse von 75 und 74 Schlägen. «Zuletzt fehlte mir wohl etwas die Energie, trotz sehr viel Support waren es für mich anstrengende, aber vor allem auch höchst spannende Tage», fasst der 21-jährige Zürcher seinen zweiten Auftritt auf der European Tour zusammen. Er habe gesehen, dass er mit dem langen Spiel und den Approaches mit den Profis mithalten könne. «Der Unterschied liegt beim Putten, gerade auf diesen wirklich stark ondulierten Greens hilft natürlich die Erfahrung der Profis», vergleicht der Student, der üblicherweise im College Golf in den USA gegen Spitzenamateure aus der ganzen Welt spielt.

Mit total sieben über Par klassiert sich Kleu auf dem 70. Platz im Feld. Als bester Schweizer erhielt er vom Titelsponsor traditionsgemäss eine Uhr geschenkt. Als Amateur darf er die «Erfolgsprämie» allerdings nicht annehmen. Für ein Erinnerungsbild hält Kleu die Omega in der Hand. Danach geht die Uhr treuhänderisch an Swiss Golf. «So kann ich mich darauf freuen, wenn ich wie geplant in etwa 2 Jahren zu den Profis wechsle», lacht der Student.

 

Livescoring 

 

Das passierte am dritten Tag

Vor der Schlussrunde in Crans-Montana liegen zwei Aussenseiter bei 10 unter Par in Führung: der Amerikaner Sean Crocker und der Italiener Renato Paratore. Die Ausgangslage bleibt höchst spannend.

Der Moving Day brachte stete Bewegung an der Spitze des Leaderboardes. Der Südafrikaner Dean Burmester hatte bei Halbzeit noch bei 11 unter Par geführt, mit einem denkbar schlechten Start verabschiedete er sich früh aus der Spitzengruppe. Aktuell muss er sich mit dem geteilten sechsten Platz begnügen. Der 24-jährige Amerikaner Sean Crocker begann zwar mit einem Bogey, danach spielte er mit der 64-er Karte aber noch das beste Resultat des Tages zur geteilten Führung. Mit Ergebnissen von 64,65 und 69 Schlägen kommt der Italiener Renato Paratore ebenfalls auf total 10 unter Par. Dies dicht gefolgt von drei weiteren Profis mit einem Schlag Rückstand.

Vor zwei Jahren, bei der letzten Austragung des mit zwei Millionen Euro dotierten Turniers auf dem Walliser Hochplateau, besiegte der bis dorthin so gut wie unbekannte Schwede Sebastian Söderberg im Stechen den nordirischen Superstar Rory McIlroy. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich an diesem Sonntagnachmittag ein Aussenseiter in das Rote Jackett des Siegers einkleiden lassen kann, ist sehr hoch. 14 Spieler liegen nach drei Umgängen innerhalb von nur vier Schlägen an der Spitze. Von diesen ist der Österreicher Bernd Wiesberger als Nummer 71 der Weltrangliste der Namhafteste.

Die vier in den beiden Finalrunden vertretenen namhaften Golfer konnten allesamt am Samstag nicht zusetzen. Der spanische Publikumsliebling Miguel Angel Jimenez und der frühere Britisch-Open-Champion Henrik Stenson aus Schweden liegen vor den letzten 18 Löchern je sieben Schläge zurück. Die weiteren früheren Majorturnier-Sieger Francesco Molinari aus Italien und Martin Kaymer aus Deutschland müssten sogar noch je einen Schlag mehr gutmachen.

Den beiden im Finalfeld auftauchenden Schweizern lief es am Samstag nicht gut. Sowohl der Genfer Profi Raphaël de Sousa als auch der Amateur Ronan Kleu von Küsnacht am Zürichsee benötigten 75 Schläge (5 über Par), wodurch sie in die Ränge 70 respektive 65 zurückfielen.

Kleu sah den grössten Unterschied beim Putten: «Klar wollte ich einen Schritt nach vorne machen, bei Halbzeit lag ich zwei über Par und bin wohl etwas ungeduldig geworden. Auf den Greens lief es nicht wie gewünscht, am Ende gelang mir auf der Runde kein einziges Birdie und dann ist es schwierig», sagt der Amateur. Trotzdem bleibt er für den Schlusstag optimistisch: «Nun will ich für das Turnier unter Par, dafür braucht es eine 66-er Runde.»

 

Das passierte an Tag 2

 

Omega European Masters: Zwei Schweizer im Final

 

Dean Burmester übernimmt die Führung vom Engländer James Morrison, der nach dem Platzrekord von 60 Schlägen deutlich zurückfiel. Mit Amateur Ronan Kleu (Bild) und Routinier Raphaël de Sousa qualifizieren sich aktuell zwei Schweizer für den Cut. Ein Update folgt nach dem Ende der zweiten Runde.

 

James Morrison baute seine Führung auf den Frontnine mit zwei weiteren Birdies von 10 auf 12 unter Par aus, doch der 36-Jährige konnte seinen Lauf im zweiten Durchgang nicht fortsetzen. Der zweifache Sieger auf der European Tour verlor danach allein auf den Bahnen 10 bis 13 sechs Schläge. Am Ende des zweiten Tages musste sich Morrison nach der 74-er Karte mit Platz 12 begnügen.

Die Führung übernimmt der Südafrikaner Dean Burmester nach einer fehlerfreien 65-er Runde am zweiten Tag. Zusammen mit der Startrunde von 64 Schlägen reicht dies für ein total von 11 unter Par. Auf seinem Schlussloch verpasste er eine deutlichere Führung bei Halbzeit nur hauchdünn.

Einen Schlag dahinter lauert unter anderem der Engländer Andy Sullivan. Auch er war mit 64 Strokes gestartet, dies trotz zweier Schlagverlusten. Im zweiten Durchgang realisierte er fünf Birdies und gab auf Loch 8 den einzigen Punkt ab. Dank der 66-er Runde macht Sullivan zwei Plätze gut und teilt sich diesen mit dem Belgier Thomas Detry. Der 28-Jährige realisierte die zweite 65-er Karte des Turniers, diesmal unter anderem mit einem Eagle auf Loch 7, direkt gefolgt von zwei Birdies.

 

 

Kleu bester Schweizer

Der Zürcher Amateur Ronan Kleu war mit einer 68-er Runde oder zwei unter Par schon zu Beginn der beste Schweizer im Feld. Im zweiten Durchgang begann er ab Loch 10 denkbar schlecht mit einem Doppelbogey, nach fünf Löchern lag Kleu drei über Par. «Danach habe ich mich gut zurückgekämpft, ich bin zufrieden mit der Par-Runde», kommentiert der Amateur seinen zweiten Auftritt beim Omega European Masters. Vor allem am Schluss der Runde habe er nochmals deutlich zulegen können. Drei Birdies auf den abschliessenden vier Bahnen brachten ihn mit total -2 erstmals in den Final. «Das war unser Ziel, jetzt kann ich es noch mehr geniessen und ich habe nichts zu verlieren», fügt der Spieler vom Golfclub Zumikon an.

 

Beste Runde von de Sousa

Bereits zum 13. Mal ist der Genfer Raphaël de Sousa beim Omega European Masters am Start. Nach der 73-er Karte zum Start glückte ihm im zweiten Durchgang eine 66-er Runde. «So gut habe ich hier noch nie gespielt», sagt der 38-Jährige. Und so gut habe er sich noch nie gefühlt, fügt er an. De Sousa war bis kurz vor Schluss sogar bei 6 unter Par für den Tag gelegen, bevor der das zweite Doppelbogey des Turniers kassieren musste. «Ich hoffe, das Resultat von minus 1 reicht für den Cut», sagte der Routinier, der am Morgen früh auf die Runde konnte und so perfekte Greens bespielte. «Heute habe ich viel besser geputtet, das war klar der grösste Unterschied zum Start. Schon auf dem ersten Loch fiel ein guter Ball zum Par, das hat die Runde richtig lanciert», freut sich de Sousa über die 66-er Karte. Er machte damit übrigens gleich 60 Ränge im Feld gut.

 

Gugler fällt zurück

In die andere Richtung ging es am zweiten Tag mit Amateur Cédric Gugler. Der Basler war zum Start zeitweise vier unter Par gelegen, beendete die Auftaktrunde mit 69 Schlägen oder eins unter. Im zweiten Durchgang benötigte er sieben Schläge mehr. «Ich habe nicht viel schlechter gespielt, aber beim Putten habe ich eindeutig zu viele Chancen liegen lassen», fasst Gugler zusammen. Schon relativ früh habe er zwei kurze Putts verschoben, das müsse erst noch analysieren. Insgesamt sei er aber noch sicherer, dass er das «Tourlevel» erreicht habe, ob er es noch Ende Jahr als Profi versuchen werde, sei noch offen, sagte Gugler auf eine entsprechende Frage. «Ich habe von beiden Mitspielern schöne Komplimente erhalten, das tröstet mir über das heutige Resultat hinaus», erzählt der Sieger der Swiss International Championship in Losone.

Das passierte am ersten Tag

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