27.09.2021

43. Ryder Cup: USA siegt überlegen

Ein halber Punkt von Collin Morikawa reichte dem Team aus den USA zum frühzeitigen Sieg über das Team Europa. Die Gastgeber waren von Beginn weg überlegen und siegten mit dem Rekordergebnis von 19 zu 9 Punkten.

Auch in den 12 Einzelmatches setzten die amerikanischen Golfprofis auf dem Straits Course von Whistling Straits in Haven (Wisconsin) ihre Dominanz fort. Nachdem die Heimmannschaft bereits nach den Vierern mit 11:5 gegen die Europa-Auswahl geführt hatten, gewann schon im fünften Einzel Collin Morikawa den entscheidenden halben Punkt. Der 24 Jahre alte Weltranglistendritte und British-Open-Champion erreichte gegen den gleichaltrigen Norweger Viktor Hovland ein Remis.

Das reichte, um den Punktstand der Gastgeber auf die zum Sieg nötigen Marke von 14 ½ zu bringen. Danach ging es in den folgenden Matches nur noch darum, ob die Amerikaner die bisherige Rekordmarke von 18 ½ Punkten bei einem Sieg überschreiten würden. «Unser Ziel ist es, 20 Punkte zu erreichen», verkündete Patrick Cantley nach seinem Sieg im zweiten Einzel.  Das schafften seine Kollegen nicht ganz: Das Endergebnis lautet 19:9 – eine Bestmarke, seit 1979 eine Europa-Auswahl gegen die Vereinigten Staaten antritt und an drei Tagen 28 Matches ausgetragen werden.

Das laut Weltrangliste stärkste Team, das die Vereinigten Staaten je aufboten demonstrierten an allen drei Tagen am Ufer des Michigan-Sees seine Klasse. «Ich bin sprachlos», sagte der amerikanischen Kapitän Steve Stricker und kämpfte mit den Tränen. «Meine Spieler hatte eine Mission. Sie wollten in dieser Woche unbedingt den Pokal gewinnen. Damit beginnt eine neue Ära für USA Golf. Die Spieler sind jung. Sie alle hatten viel Leidenschaft, viel Energie und natürlich spielten alle grossartiges Golf», fügte Stricker an.

Das vom ihm geführte Team – mit einem Durchschnittalter von 29 Jahre auch das jüngste – bescherte Stricker den erhofften Erfolg in seinem Heimatstaat Wisconsin. Sein irischer Widerpart, der europäische Kapitän Padraig Harrington erkannte an, was jeder der 40.000 Zuschauer sehen konnte: «Ich bereue keine meiner Entscheidungen. Das wichtigste war: Wir waren ein Team. Aber die Amerikaner haben einfach besser gespielt."

Team USA zog davon

Genau das taten sie auch am Sonntag. Im ersten Match gewann am Schlusstag zwar der Nordire Rory McIlroy gegen Olympiasieger Alexander Schauffele das erste Match (3&2) – eine Überraschung, nachdem der 32 Jahre alte Teamleader in den Vierern drei Mal deutlich verloren hatte. «Ich bin unheimlich enttäuscht, dass ich nicht mehr Punkte beitragen konnte. Aber ich bin froh, dass ich einen Punkt gewinnen konnte», sagte er. Doch danach siegte der Weltranglistenvierte Patrick Cantlay gegen den Iren Shane Lowry (4&2). Scottie Scheffler, im amerikanischen Team als 21. der Weltrangliste der am niedrigsten eingestufte Spieler, besiegte den spanischen Primus Jon Rahm (4&3).

Auch Bryson DeChambeau startete im Match gegen den Spanier Sergio Garcia brillant. Der «Golf-Hulk» erreichte mit einem seiner gewaltigen Abschläge das Grün des 333 Meter langen ersten Lochs und versenkte den Ball aus 13 Meter zum Eagle. Sein Gegner konnte danach nie mehr gleichziehen. Der 28 Jahre alte Muskelprotz wurde auch am Sonntag von den amerikanischen Fans wie ein Rockstar gefeiert. Er holte den 14. Punkt. Wenig später gewann dann Morikawa den entscheidenden halben Punkt – er wird als «Matchwinner», als der, der den entscheidenden Punkte holte, in die Golfhistorie eingehen.

 

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