Joel Girrbach

29.09.2021

Kein echter Heimvorteil bei Swiss Challenge

Heute Donnerstag beginnt die Swiss Challenge, die erstmals auf dem neuen Meisterschaftsplatz des Golf Saint Apollinaire gespielt wird. Im 120 Mann starken Teilnehmerfeld finden sich auch zwölf Schweizer – sieben Professionals und fünf Amateure.

2021-09-29

Die zur Challenge Tour zählende Swiss Challenge gilt als eines der wichtigsten Golfturniere der Schweiz und als Sprungbrett für eine Karriere im professionellen Golfsport. Mit zehn erfolgreichen Austragungen hat sich das Turnier auf Golf Sempach etabliert. Die elfte Auflage wird nun erstmals im neuen Golf Saint Apollinaire und dort auf längsten Meisterschaftsplatz des Schweizerischen Golfverbandes, dem 6796 Meter langen «Fruit Garden»-Parcours (Par 72), gespielt. Das mit 200'000 Euro dotierte Turnier startet am Donnerstag, 30. September. Nach zwei Runden erfolgt am Freitagabend ein Cut. Am Wochenende kämpfen die Top-60 ums Preisgeld.

Zwölf Schweizer im Feld
Ein Zehntel der 120 Startplätze wird von Schweizer Spielern beansprucht: sieben Professionals und fünf Amateure stehen am Start der Swiss Challenge. Für einmal aber ohne echten Heimvorteil, denn den neuen Parcours im Golf Saint Apollinaire kennen die wenigsten von ihnen. Die Tour Professionals hatten vor der Turnierwoche keine Gelegenheit, den vor den Toren Basels auf französischem Hoheitsgebiet gelegenen Platz (im Turniermodus) kennenzulernen.
Mit Joel Girrbach, dem Sieger der Swiss Challenge 2017, seinem Thurgauer Clubkollegen Benjamin Rusch, dem Bündner Jeremy Freiburghaus und dem Genfer Raphael de Sousa stehen diese Woche vier Spieler am Abschlag, welche in der laufenden Saison eine Spielberechtigung auf der Challenge Tour inne haben und regelmässig auf dieser Tour unterwegs sind. Ebenfalls öfters auf der Challenge Tour anzutreffen und in Saint Apollinaire am Start ist Swiss Golf Team-Mitglied Mathias Eggenberger. Mit Perry Cohen und Alessandro Noseda haben es zwei weitere Swiss PGA Professionals ins Teilnehmerfeld geschafft.
Der Verband Swiss Golf gibt fünf talentierten und hoffnungsvollen Amateuren eine (weitere) Chance, Erfahrungen bei einem Tour-Event zu sammeln. Wie schon beim Omega European Masters in Crans-sur-Sierre vor einem guten Monat erhalten Mauro Gilardi (Domat/Ems) und Cédric Gugler (Zürich-Zumikon) auch für diese Woche eine Einladung. Zudem werden Nicola Gerhardsen (Rheinblick), Fiorino Clerici (Schönenberg) und der erst 16-jährige Marc Keller (Schönenberg) die Schweiz im Golf Saint Apollinaire vertreten. Die Amateure kennen den «Fruit Garden» von der diesjährigen Swiss Central Championship Anfang September, welche Keller mit 208 Schlägen (für 3 Runden) gewinnen konnte; Runner-up Gugler benötigte einen Schlag mehr.

Kein echter Heimvorteil für Tour Professionals
Ein Heimturnier ist immer mit hohen Erwartungen verbunden – das ist auch bei der diesjährigen Swiss Challenge nicht anders. Benjamin Rusch, der diese Saison auf der Challenge Tour bereits zwei Top-10-Platzierungen erreichte und aktuell auf Rang 63 der Order of Merit steht, sagt aber klar: «Ich kenne den Platz überhaupt nicht, habe ihn vor der Proberunde noch nie gespielt, der Heimvorteil von Sempach ist damit definitiv weg.» Von daher ist es für den Thurgauer ein Turnier wie jedes andere auf der Tour. «Das Ziel ist bei jedem Turnier das gleiche: der Sieg», sagt der 32-Jährige. Obwohl seine aktuelle Form nur «solala» sei, ist er zuversichtlich: «Letzte Woche in Portugal lief es etwas besser, am ersten Tag sogar richtig gut. Im Golf kann immer alles passieren.»
Der Bündner Jeremy Freiburghaus, der sich 2021 bereits neun Mal im Preisgeld eines Challenge Tour-Events klassierte und aktuell auf dem 75. Rang der Jahresrangliste steht, hofft bei der Swiss Challenge aufs Heimpublikum. «Ich kenne den Platz leider noch nicht, freue mich aber darauf, vor Heimpublikum zu spielen – das schafft immer eine spezielle Atmosphäre. Das Turnier von dieser Woche im Golf Saint Apollinaire wird für uns Schweizer sicher ein Highlight des Jahres», sagt der 25-Jährige.
Der Sieger der Swiss Challenge von 2017, Joel Girrbach, und Mathias Eggenberger machten sich am Dienstag bei einer gemeinsamen Proberunde mit dem Parcours «Fruit Garden» vertraut. Ein Heimturnier auf einem ihnen bislang unbekannten Platz ist für die beiden Tour Professionals eine Premiere. Trotzdem herrscht Zuversicht. Eggenberger erklärte am Montag: «Ich hoffe auf eine gute Woche. Ich schaue mir den Platz in der Proberunde genau an und werde mir danach einen Game Plan zurechtlegen. Mein Ziel ist es, diesen Game Plan im Turnier durchzuziehen und jeden Schlag so auszuführen, wie ich es mir vorstelle. Wenn wir mir das gelingt, kommt’s gut.» Hinsichtlich Rangierung will sich der 29-Jährige nicht auf ein Ziel festlegen. «Das Einzige, was ich beeinflussen kann, sind meine Gedanken und mein Verhalten auf dem Golfplatz.»

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