10.11.2021

European Tour bekommt Millionen aus Dubai

Zum 50. Geburtstag wird aus der European Tour ab 2022 die «DP World Tour». Das Preisgeld wird auf über 200 Millionen Dollar erhöht. Mit dem Geld aus Dubai kämpfen die Europäer gegen noch mehr Millionen aus Saudi-Arabien, welches eigene Turniere angekündigt hatte.

Nun geht es Schlag auf Schlag: Kurz nachdem Greg Norman ankündigte, für den saudi-arabischen Staatsfonds eine neue Serie von Turnieren auf der Asian Tour zu starten, reagierte die European Tour. Sie vermeldet einen neuen Titelsponsor. Seit 2015 engagiert sich DP World unter anderem als Sponsor des grossen Saisonfinals in Dubai. Ab 2022 übernimmt sie die neu formierte «DP World Tour» als wichtigster Geldgeber. DP World ist mit 78 Terminals in verschiedenen Ländern einer der grössten Hafenbetreiber weltweit. 

«Es ist sicher gut, wenn neues Geld investiert wird», kommentiert Yves Mittaz, Turnierdirektor des Omega European Masters in Crans-Montana. «Wir haben mit der Tour einen laufenden Vertrag bis 2027. Aktuell ist noch nicht ganz klar, was uns das Engagement aus Dubai bringt», sagt Mittaz auf eine entsprechende Frage.

Klar sei es auch eine indirekte Reaktion auf die diversen Pläne zu neuen Turnieren. Zuvor gab es schon vage Pläne einer «Premier Golf League» mit Preisgelder von jeweils 40 Millionen Dollar, ebenfalls finanziert aus Saudi-Arabien. Allerdings drohten die Verantwortlichen der PGA und der European Tour, alle Spieler, welche dort antreten, wären dann von den Majors und dem Ryder Cup ausgeschlossen. «Die PGA und die European Tour halten zusammen, deshalb glaube ich persönlich nicht an die Idee, die auch im Fussball gescheitert ist», sagt Mittaz dazu.

In 27 Ländern unterwegs

Ab nächster Saison wird die Zusammenarbeit noch enger. Die PGA Tour steigt mit «ihrem» Sponsor Genesis bei der Scottish Open ein, öffnet Barbasol und Barracuda Championship für Profis mit rein europäischer Mitgliedschaft und stützt überdies die co-sanktionierte Irish Open – ganz nach dem Geschmack eines Global Player.

«Wir sind definitiv eine Welttour», sagte European Tour Chef Keith Pelley bei der Pressekonferenz in Dubai. Das zeigt sich auch im neuen Turnierkalender: Geplant sind 47 Turniere in 27 Ländern, darunter 27 Events ausserhalb von Europa. Gespielt wird unter anderem auch in Japan, Südafrika oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Omega European Masters, dass seit dem Start der European Tour im Jahr 1972 als einziges Schweizer Turnier auf dieser Stufe fungiert, ist vom 25. bis 28. August geplant.

Mit Gesamtpreisgeldern von lediglich 70 Millionen Dollar in der von Corona weitgehend lahmgelegten Spielzeit 2020 wirkte die European Tour eher wie ein Übernahmekandidat denn als ein prospektives Erfolgsmodell. Für dieses Jahr sind total 140 Millionen Dollar Preisgeld für die «eigenen» Turniere vorgesehen. Dazu kommen nochmals mehr als 60 Millionen Dollar für die Majors und die Events der World Golf Championships, welche gemeinsam mit der PGA durchgeführt werden.

Das erste Turnier der DP World Tour findet vom 22. bis zum 25. November 2021 in Johannesburg statt. Zuerst folgen noch die beiden Finalturniere der laufenden Saison in Dubai. Bei der DP World Championship sind es dieses Jahr noch 9 Millionen Dollar die als Preisgeld verteilt werden, ab der nächsten Saison wird das Prizemoney mit einer zusätzlichen Million erstmals zweistellig.

Als Teil des neuen Deals profitiert auch die Challenge Tour. So sollen «erhebliche Investitionen in die Challenge Tour getätigt werden, die zur Erhöhung der Preisgelder und zur Verbesserung der Spielmöglichkeiten genutzt werden. Dazu gehört auch die Schaffung des John Jacobs Bursary Award, der jeweils nach dem Rolex Grand Final an die fünf besten Spieler der Challenge Tour Rangliste vergeben wird.

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