Morgane Métraux

12.11.2021

Métraux-Schwestern sammeln in Saudi Arabien Punkte

Mit starken Unter-Par-Runden am Finaltag schieben sich die beiden Lausanner Proetten Kim und Morgane Métraux bei der Aramco Team Series in Jeddah in der Einzelrangliste nach vorn – Morgane auf Rang 57, Kim auf Platz 77.

2021-11-12

Die Ladies European Tour war für zwei Wochen in Saudi Arabien zu Gast. Im Royal Greens & Country Club der King Abdulla Economic City – rund 100 Kilometer nördlich von Jeddah und Mekka am Roten Meer gelegen – standen zwei jeweils mit einer Million US-Dollar dotierte Turniere auf dem Programm. Nach dem Aramco Saudi Ladies International in der Vorwoche wurde diese Woche nun das vierte und letzte Turnier der vierteiligen Aramco Team Series gespielt. Dabei bilden jeweils drei Proetten und ein Amateur (oder eine Amateurin) ein Team. Gleichzeitig gibt es eine Einzelwertung für die 108 Proetten im Teilnehmerfeld. Die eine Million Dollar Preisgeld teilt sich bei den Turnieren der Aramco Team Series auf jeweils zwei Wertungen auf: 200'000 Dollar werden aufgrund der Einzelwertung verteilt, 800'000 Dollar liegen für die Teamwertung bereit.

Birdiereiche Woche für Morgane Métraux
Zwei Schweizerinnen standen in Saudi Arabien am Start. Anders als im «klassischen» LET-Turnier von letzter Woche, bei dem die Proetten unter sich blieben und «nur» ein Einzel-Strokeplay gespielt wurde, kamen die Lausanner Schwestern Kim und Morgane Métraux beim Team Event nur langsam in Fahrt, steigerten sich aber von Runde zu Runde. Etwas schade für die beiden, dass sie nicht gemeinsam im Team spielen konnte. Morgane Métraux war zwar als Team-Captain gesetzt und durfte eine Mitspielerin auswählen – die dritte Proette sowie der Amateur wurden zugelost –, «sie kam aber erst als 20. Capitain an die Reihe, ich war zuvor schon von Nuria Iturrioz ausgewählt worden», erklärt Kim Métraux.
Morgane Métraux bildete in der Folge mit der Engländerin Cara Gainer und der Französin Justine Dreher ein Team und startete am Mittwoch mit einem Birdie auf der ersten Bahn ins Turnier. Trotz eines weiteren Birdies am Starttag musste die 24-Jährige in Runde 1 eine 76er-Karte unterschreiben. Am Donnerstag ging es für Morgane Métraux mit fünf Birdies und leider auch vier Bogeys weiter; die 71er-Karte brachte sie in der Einzelwertung aber doch einige Ränge nach vorn. Am Finaltag ging das «Team Métraux» um 6.25 Uhr als erster Flight auf den Platz. Die Lausannerin nutzte die verhältnismässig kühleren Morgenstunden, um in Runde 3 erneut fünf Birdies zu spielen. Diesen standen am Freitag nur gerade zwei Bogeys gegenüber; die 69 in der Schlussrunde brachte Morgane Métraux fürs Turnier auf Level Par zurück und in der Rangliste auf Schlussrang 57. In der Teamwertung klassierte sie sich mit ihren Mitstreiterinnen auf Rang 29 – dies mit einem Teamscore von 27 unter Par.

Rückblickend zieht Morgane Métraux eine positive Bilanz: «Die Woche hat Spass gemacht, auch deshalb, weil wir selten ein solches Teamformat spielen.» Dass der Amateur im Team mit einem auf Tour-Verhältnisse getrimmten Platz zu kämpfen hatte, habe es den Proetten schwer gemacht, sich aufs eigene Spiel zu konzentrieren, gesteht die 24-Jährige. Sie hatte in der Saison 2021 auf die Symetra Tour fokussiert und einzig beim Evian Masters im Juli in Europa aufgeteet gehabt. Nachdem Morgane Métraux im Oktober ihr grosses Ziel, den Aufstieg auf die LPGA Tour, erreicht hatte, spielte sie im November drei Turniere auf der LET. Für diese Chance ist sie sehr dankbar: «Letztes Jahr habe ich hier in Saudi Arabien gute Erfahrungen gemacht – es war deshalb toll, zurückzukommen.»

Kim Métraux mit zwei Birdies zum Turnierschluss
Ihre Schwester Kim, die sich in dieser Saison auf die LET konzentriert hatte und einzig aufgrund ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen von Tokio ein Turnier der Aramco Team Series 2021 verpasst hatte, spricht am Freitagnachmittag nach Abschluss der Runde von einem «lustigen Event». Im Team der Spanierin Nuria Iturrioz hätten sie diese Woche viel gelacht und auf dem Platz gemeinsam eine grossartige Zeit gehabt. Einen Wermutstropfen gab’s für die 26-jährige Schweizerin trotzdem: «Ich persönlich bekundete beim Team Event Mühe, mich auf mein eigenes Spiel zu fokussieren, und tat mich auch mit dem Scoren schwer.» Nicht so wie in der Vorwoche, «dabei war mein Spiel diese Woche gar nicht so anders». Genau wie ihre jüngere Schwester war auch Kim Métraux am Mittwoch mit einem Birdie ins Turnier gestartet und hatte am Ende eine 76er-Karte unterschreiben müssen. In Runde 2 benötigte die 26-Jährige 73 Schläge, erst am Finaltag blieb sie mit 70 Schlägen unter dem Platzstandard.
«Heute habe ich wirklich gut gespielt und mir selbst viele Chancen gegeben, von diesen aber leider nur wenige nutzen können. Es ist wirklich enttäuschend, dass ich nicht mehr Putts gelocht habe, dabei hatte ich viele Chancen aus zwei bis fünf Metern», sagt Kim Métraux, die in der Finalrunde mit ihrem Putting nicht zufrieden war. «Bei den Birdies, die ich heute gemacht habe, waren zwei Putts aus einem Meter dabei, dazu kam ein Zweiputt auf einem Par 5.» Versöhnlich stimmt sie aber ihr Abschluss: Sie beendete das Turnier mit zwei Birdies auf den Bahnen 8 und 9. In der Gesamtwertung reichte es für Rang 79, in der Teamwertung für Platz 26 (Teamscore: 31 unter Par).
Nach anstrengenden Wochen in den USA und auf der arabischen Halbinsel freut sich Kim Métraux nun auf eine Woche zu Hause am Genfersee. Das letzte Turnier der LET-Saison in Spanien wird sie auslassen, um sich auf die Q-Series der LPGA Qualifying School zu konzentrieren. Anfang Dezember kämpft die 26-Jährige in Alabama um den Aufstieg auf die bestdotierte Damengolftour der Welt.

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