07.12.2023

Die kontinuierliche Umwandlung von Maschinen in elektrische Geräte

In der aktuellen Ausgabe der «greenkeepers series» erklärt Nicolas de la Reussille, Head Greenkeeper im Golf & Country Club Neuchâtel, wie wichtig elektrische Geräte bereits heute sind – und wie die Planungen aussehen, um den gesamten Maschinenpark in den nächsten Jahren umzuwandeln.

Der Trend zur Elektromobilität ist längst auf den Strassen erkennbar – und ist auch im Golf angekommen. Beispielsweise im Golf & Country Club Neuchâtel. Nicolas de la Reussille, Head Greenkeeper in der wunderschönen Anlage hoch über dem Neuenburgersee, sagt: «Wir stellen Schritt für Schritt auf Elektro um. Es ist sicherlich die Zukunft, wie die vielen Elektroautos zeigen. Wir diskutieren und denken darüber nach, wie wir den aktuellen Maschinenpark schrittweise in einen elektrischen umwandeln können. Aber die Transformation wird Zeit brauchen.»

In Neuenburg sind sechs Greenkeeper das ganze Jahr angestellt, im Sommer arbeiten acht Platzpfleger daran, den Kurs bestens zu präparieren. Nicolas de la Reussille arbeitet seit neun Jahren hier, 2019 stieg er zum Chef aller Greenkeeper auf. Der 34-Jährige sagt, dass es schon länger auch darum gehe, nachhaltig zu arbeiten. «Wir sind bestrebt, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, nur die Greens werden behandelt, was knapp zwei Prozent des Platzes ausmacht.» In Neuenburg sind zuletzt zwei Obstgärten angelegt und sieben Bienenstöcke auf dem Golfplatz aufgestellt worden, zudem wurde das Biotop neu gestaltet und an eine natürliche Quelle angeschlossen. Und in den letzten Jahren sind viele neue Wiesenflächen (hard-roughs) entstanden.

In diesem Winter sollen etwa dreissig Nistkästen für Vögel aufgestellt werden, nachdem vor ein paar Monaten eine Vogelinventur mit Ornithologen durchgeführt wurde. Wichtig ist den Greenkeepern auch die manuelle Unkrautvernichtung, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Dank all diesen Anstrengungen soll der Golf & Country Club Neuchâtel bald die GEO-Zentrifizierung für Nachhaltigkeit erhalten.

Benzin ist deutlich teurer als Strom

Eine grosse Rolle spielt im Nachhaltigkeitsprozess das konsequente Ersetzen von Maschinen durch elektrische Geräte. Insgesamt stehen 39 Maschinen im Einsatz, darunter dreizehn Rasenmäher, zehn Transportfahrzeuge und drei Traktoren, die in einigen Jahren fast alle elektrisch betrieben werden könnten. Die dreizehn Carts für Golferinnen und Golfer sind bereits nicht mehr mit Benzin unterwegs, zudem sind 90 Prozent aller kleinen Geräte wie Bläser und Lüfter, Sägen und Schneider elektrisch. «Das hat, abgesehen vom ökologischen Aspekt, viele Vorteile», sagt de la Reussille. «Es ist für die Benutzer und die Kunden angenehmer, weil es keine Motorabgase gibt und die Geräte leichter und leiser sind.» Allerdings sind beispielsweise elektrische Rasenmäher derzeit teilweise noch viel teurer als benzinbetriebene. «Es gibt aber schon einige interessante Modelle», sagt de la Reussille, «die den Markt in den nächsten Jahren dominieren könnten.»

Elektrische Geräte sind besser für die Umwelt, aber auch für den Platz und die Spielerinnen und Spieler. Nicht vergessen sollte man laut Nicolas de la Reussille jedoch, dass es immer auch Energie benötige, die Batterien herzustellen – und das Recycling relativ kompliziert sei. Entscheidend sei darum auch ein guter Mix, um den Übergang sinnvoll zu gestalten. «Bei kleinen Geräten ist es einfacher. Würden wir den gesamten Rasenmäherpark sofort elektrisch betreiben, müssten wir viele Umbauten auf einmal vornehmen.» Deshalb gelte es nun, Erfahrungen zu sammeln, zumal am Ende auch finanzielle Aspekte zu berücksichtigen sind. Dabei spricht es sicher nicht gegen elektrische Geräte, dass Strom im Schnitt sechs- bis achtmal günstiger ist als Benzin.

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