13.04.2023

Projekt zur Habitatkartierung startet

Swiss Golf will Biodiversität auf Golfanlagen messbar machen. Umweltmanagement-Student Samuel Silberer wird mit seiner Bachelorarbeit einen wichtigen Beitrag leisten.

Der Name Samuel Silberer ist in der Schweizer Golfszene kein Unbekannter. Der heute 24-jährige Romand zählte vor rund zehn Jahren zu den hoffnungsvollen Talenten des Landes und gehörte 2013 dem Juniorenkader von Swiss Golf an. Seither ist einige Zeit vergangen, der Genfer hat seine Prioritäten neu gesetzt, Sport ist in den Hintergrund gerückt. Ende März hat Silberer ein dreijähriges Studium in Umweltmanagement an der Fachhochschule Westschweiz in Genf (HEPIA) abgeschlossen; am Dienstag nach Ostern erfolgte der Auftakt zu seiner Bachelorarbeit. Diese führt den Hobbygolfer wieder auf die Golfplätze. Silberer schreibt seine Bachelorarbeit im Auftrag von Swiss Golf.

Gesucht: Methode zur Quantifizierung von Biodiversität

«In den nächsten Wochen werde ich mich intensiv in das Thema Golf und Biodiversität einlesen», erklärt Silberer lachend. Seine Lektüre wird vor allem aus Studien zum Thema bestehen, die in jüngerer Zeit im Auftrag der Golfverbände Frankreichs und Deutschlands sowie der skandinavischen Länder erstellt wurden. Am 3. Mai startet im Golf de Lavaux die praktische Arbeit. Bis Ende Juli wird Samuel Silberer auf vier bis fünf Schweizer Golfanlagen eine Habitatkartierung mittels Orthofotografie durchführen. «Die Auswahl der Plätze erfolgt nach klaren Kriterien. Es ist wichtig, möglichst viele Regionen der Schweiz einzubeziehen», sagt Silberer. Vom Genfersee über das Schweizer Mittelland und die Bündner Berge bis ins südliche Tessin – je nach Standort und Höhenlage präsentiert sich nicht nur die Landschaft, sondern auch die Biodiversität völlig anders.

Ziel der Bachelorarbeit ist es, Biodiversität auf Golfplätzen messbar zu machen, um in der Folge das Biodiversitätspotenzial des Golfsports auszuschöpfen. «In Zusammenarbeit mit IP-Suisse und der Schweizerischen Vogelwarte werde ich eine Methode, respektive ein Punktesystem zur Messung der Biodiversität auf Golfanlagen entwickeln», erklärt Silberer. In einem weiteren Schritt will er Massnahmen aufzeigen, mit denen Golfplatzbetreiber die Biodiversität auf ihren Anlagen verbessern können.

Potenzial erkannt

Mitte August will Silberer seine Bachelorarbeit abgeben. Dass er sich für dieses Thema entschieden hat, ist kein Zufall. «Ich war begeistert als ich gesehen habe, dass sich Swiss Golf im Bereich Nachhaltigkeit und Biodiversität engagiert. Der Erhalt einer hohen Biodiversität ist wichtig – und da sehe ich auf Golfanlagen viel Potenzial!» Für seine Forschungsarbeit sei es sicher von Vorteil, dass er sich im Golfsport bestens auskenne, meint der 24-Jährige. «Ich kenne die verschiedenen Bereiche einer Golfanlage und weiss, wo man Massnahmen zur Steigerung der Biodiversität umsetzen kann. Denn eines darf man nicht aus den Augen verlieren: Der Erhalt der Bespielbarkeit ist sehr wichtig!»

Alicia Moulin, Managerin Nachhaltigkeit bei Swiss Golf, freut sich auf die Zusammenarbeit: «Der Start der Habitatkartierung ist ein weiterer Meilenstein für Swiss Golf.» Von Samuel Silbererers Bachelorarbeit erhofft sich die Agronomin «wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse».

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