13.06.2021

GEO-Verifizierer tauschen sich aus

Die GEO-Verifizierer prüfen Golfanlagen nicht nur auf die Einhaltung von Nachhaltigkeits-Standards, sie begleiten die Clubs auch auf dem Weg zur Zertifizierung. Am 16. Juni trafen sich die vier Schweizer GEO-Verifizierer zum ersten virtuellen Gespräch.

Golfanlagen, die sich zu nachhaltigem Wirtschaften bekennen und dies auch in Form einer Zertifizierung durch die von der ISEAL Alliance anerkannte Golf Environment Organization (GEO) deutlich machen wollen, kommen nicht an ihnen vorbei: den Verifizierern. Sie sind es, die in einem vorletzten Schritt die Angaben der Golfanlagen auf deren Richtigkeit und Korrektheit prüfen und den Rapport an die GEO-Zentrale in Schottland schicken. Genehmigen GEO-Direktor Jonathan Smith und sein Team den Zertifizierungsrapport, erhält die Golfanlage das begehrte GEO-Label.

«Die Aufgabe der Verifizierer beschränkt sich nicht darauf, mit strengem Auge zu kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Sie geben im Rahmen des Prüfprozesses den Clubs auch Anregungen zu Verbesserungen, die beispielsweise als Optimierungsziele in den Zertifizierungsrapport geschrieben werden können. Zudem können sie als erfahrene Fachleute bei vielen Fragen Lösungsansätze bieten», erklärt Jan Driessens, Präsident der Swiss-Golf-Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen. Auf seine Initiative hin haben sich die vier in der Schweiz tätigen GEO-Verifizierer – David Bily, Hector Forcen, Felix Rusterholz und Dominik Scheibler – am 16. Juni im Rahmen einer Videokonferenz ausgetauscht. Am virtuellen Runden Tisch teilgenommen haben zudem eine Delegation der GEO-Foundation sowie Vertreter von Swiss Golf.

Erste Video-Konferenz, weitere geplant

Wer sind diese Verifizierer, die im Auftrag von GEO Golfanlagen besuchen und unter die Lupe nehmen? «Jeder von ihnen ist unabhängig und bringt grosses Fachwissen und reiche Erfahrung in einem Bereich der Nachhaltigkeit mit», sagt GEO-Direktor Smith. Interessenten würden sich bei der GEO Foundation melden und in einem Online-Interview auf ihre Eignung getestet. Es folgt ein Bewerbungsschreiben des Kandidaten, im Gegenzug übermittelt GEO die Verifizierer-Richtlinien. Bei Eignung erfolgt eine Einladung ins GEO-Netzwerk. «Ihren ersten Einsatz erleben Verifizierer entweder als Beobachter eines Zertifizierungsprozesses durch einen erfahrenen Kollegen, oder aber sie führen eine Zertifizierung unter Aufsicht eines solchen Kollegen durch», erklärt Smith.

Dominik Scheibler, der diesen Aufnahmeprozess zum GEO-Verifizierer vor zwei Jahren durchlaufen hat, erklärte im Video-Meeting: «Ich erlebte die Zeit der vorbereitenden Interviews mit GEO als sehr intensiv und fordernd.» Er habe sehr viel Fachliteratur gewälzt. Bei «seiner» ersten Zertifizierung wurde er vom erfahrenen David Bily begleitet. Mittlerweile hat Scheibler zwei Golfanlagen geprüft und kürzlich die Zertifizierungsrapporte nach Schottland geschickt.

In der Diskussion der Schweizer Verifizierer wurde klar, dass die meisten Golfanlagen auf dem Weg zur Zertifizierung mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Erich Steiner, Mitglied der Swiss-Golf-Kommission Nachhaltigkeit & Golfanlagen und zudem als Berater tätig, nannte einige Beispiele: Wo und wie müssen die Daten im Online-Tool OnCourse® Switzerland eingegeben werden? Kann man die GEO-Zertifizierung erlangen, obwohl für die Platzpflege noch Pestizide und chemische Dünger verwendet werden? «Diese Fragen habe ich vor wenigen Tagen von den sechs Bündner Clubs gehört, die gemeinsam auf eine Zertifizierung hinarbeiten», erklärt Steiner.

Dass sich nicht nur die Clubs, sondern auch die Verifizierer selbst manchmal schwertun, darüber wurde ebenfalls diskutiert. Scheibler erklärte: «Ich sehe beim Reporting-Formular Verbesserungspotenzial; es ist etwas schwierig, die vor Ort abgegebenen Empfehlungen an den Club im Report festzuhalten.» Die Nachhaltigkeits-Profis von GEO versprachen sich dieser Sorgen anzunehmen. Mit der Einführung der neuen Website – www.sustainable.golf wird in diesen Tagen in einer verbesserten Version aufgeschaltet – soll auch ein einfacheres Handling für die Web-App OnCourse® Einzug halten.

Weil die Lösung für so manches Problem aber gar nicht weit gesucht werden muss, beschlossen die Schweizer GEO-Verifizierer sich künftig regelmässig auszutauschen – und sei es «nur» per Video-Meeting. «Jeder bringt ein grosses Wissen und viel Erfahrung aus dem eigenen Fachgebiet mit; es macht Sinn, voneinander zu profitieren», erklärt Steiner.

 

 

 

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